Geschrieben von: JoKr Donnerstag, den 31. Dezember 2015 um 03:08 Uhr
Einstürzende Neubauten - Konzert 2015 in Berlin
https://www.youtube.com/watch?v=7wT_n9FfgEs Eine fast zweistündige Performance erwartete am 26.12.2015 die Zuschauer in der Radialstem V-Halle in Berlin. Das neue Album LAMENT wurde in einer Art, die mit Neubauten-üblichen Klangkörpern wie einer Stacheldrahtharfe oder einem elektrifizierten Metallkasten, über den Ketten gezogen werden, den Verlauf des Ersten Weltkriegs akustisch dargestellt.
„ LAMENT" von Einstürzende Neubauten versteht sich gar nicht unbedingt als ordentliches neues Album - sondern eher als Studioversion einer Liveperformance. LAMENT sollte nicht einfach nur gehört, sondern vielmehr erlebt werden - als physische Performance. Mit Andrew Unruhs gigantischen Instrumenten und Geräten, die akustisch das Gefühl erzeugen, das so sehr zum Inhalt des Klagelieds passt wie kaum andere Klangerzeuger. Der Inhalt ist: der 1. Weltkrieg. Die in der Tradition der Avantgarde stehenden Techniken der Einstürzenden Neubauten eignen sich wie kaum andere für die Beschäftigung mit diesem Weltereignis vor 100 Jahren.
Das Instrumentarium der Neubauten aus Stahl, Stimme, objets trouvés und innovativster Technik wurde hierfür mit einem StreicherEnsemble erweitert, verworfen und neu definiert. LAMENT muss als Gesamtwerk verstanden, gefühlt und erlebt werden, nicht als Ansammlung von "Songs". Schließlich enstand die Musik, all ihre Klänge und Geräusche, anhand der Geschichte, die erzählt werden sollte - die Art und Weise, wie LAMENT mit Original-Tondokumenten spielt, Wahrnehmungen erzeugt, Hymnen einwebt oder auch Klassiker zitiert, macht den Horror und das Grauen des Krieges deutlich.